Veröffentlichungen (das Neueste zuerst):

Auch der Falter hat über uns berichtet:

Link zum Falter-Artikel: Unsere BürgerInnen-Initiative

Aus der Bezirkszeitung:


(leider nicht online gefunden.)

Unser gemeinsamer Erfolg:

Der Gemeinderatsausschuss Petitionen hat in seiner Sitzung vom 2. Juli 2021 unsere Petition behandelt und ihre Zulässigkeit einstimmig angenommen. In einer späteren Sitzung dürfen VertreterInnen der B.I. unsere Anliegen genauer ausführen und verteidigen. Das wird dann in einer Sitzung Anfang September stattfinden!

Herzlichen Dank an unsere fast Eintausend
Unterstützerinnen und Unterstützer!

In der Presse:

Auf meinbezirk.at:

Petition "Erhalt der Einfamilienhaus- und Gartensiedlung St. Hubertus" liegt auf.

Zum  Artikel



Auch in der Maurer/Speisinger Zeitung waren wir vertreten:

Bildschirmfoto der pdf-Version, da es keine Online-Ausgabe gibt. Ausgabe Juni 2021, Seite 3.

Würdigung durch die Bezirksvorstehung:

(29.04.2021) Unsere BürgerInneninitiative wurde im Newsletter der Frau Bezirksvorsteherin gewürdigt und verlinkt. Weiters kommen wir auf ihrer Website vor:

HP Silke Kobald

Herzlichen Dank!


Erfreuliche Meldung (15.04.2021):

Unsere Petition liegt auf dem wien.gv.at-Server und kann unterzeichnet werden, siehe Tab PETITION

Brief an Frau Stadträtin Mag. Ulrike Sima vom 15. April:


Bürgerinitiative „Erhalt der Einfamilienhaussiedlung und Grünzone St. Hubertus“


Wien, 15.04.2021

Sehr geehrte Frau Stadträtin Ulli Sima,

Wir sind Bewohner des Gebietes „ St. Hubertus“ im 13. Bezirk – eine aus vorwiegend Einfamilienhäuser bestehende Wohngegend -, die vor ca. 8 Wochen eine Bürgerinitiative gegründet haben. Wir setzen uns dafür ein, dass dieses Gebiet mit dem Einfamilienhauscharakter und Hausgärten in dieser Form weiterhin erhalten bleibt.

Seit Änderung der Bauordnung im Jahr 2019, in welcher die zu verbauende Fläche von 25% auf ein Drittel der Grundstücksfläche erhöht wurde, entstehen in unserer Gegend immer mehr großvolumige Spekulationsobjekte mit 8 – 12 Wohnungen auf Grundstücken, wo vorher noch Einfamilienhäuser standen. Bäume, Sträucher und Grünflächen müssen aufgrund von Versiegelungen für Garagenplätze, breitere Gehwege, Müllplätze u.s.w. weichen und sind so gut wie nicht mehr vorhanden. Ebenso wird auf Ersatzpflanzungen gerne „vergessen“. Aber wohin sollen diese auch gepflanzt werden, wenn fast keine Garten- und Grünflächen mehr vorhanden sind?

Es liegt auf der Hand, dass bei zunehmenden Genehmigungen zur Errichtung von Großprojekten zukünftig die Erwärmung unserer Stadt fortschreitet, dadurch die Frischluftschneise – die unsere Stadt spürbar mit kühler Luft versorgt und so zur Abkühlung vieler Bezirke wesentlich beiträgt – wenig bis keine Wirkung mehr zeigt! Eine alarmierende Entwicklung, welcher wir entgegenhalten müssen!

Verantwortliche der Stadt Wien haben – neben anderen zuständigen Politikern österreichischer Hauptstädte wie Linz, Graz oder Innsbruck - bereits in den vergangenen Jahren die Bedeutung des Entgegenwirkens von Überhitzung  in unseren Städten erkannt. So geht aus einer Studie aus dem Jahre 2019 der Firma Weather Park (europaweit beratend für Großstädte hervor, dass Wien betreffend Klimaerwärmung die „am stärksten betroffene Stadt Europas“ ist! Ein beunruhigendes Studienergebnis, welches uns zu einem sofortigen Handeln hinsichtlich massiver Gegenmaßnahmen veranlassen muss!

Auszug aus der schriftlichen Zusammenfassung einer ORF Sendung vom 25.6.2019 zu der erstellten Studie “Urban Climate 27 (2019)“:


Für eine fundierte klimafreundliche Stadtplanung bedarf es zunächst einmal einer Stadtklimaanalyse, meint er. Wenn man weiß, von wo frische Luft in die Stadt hereinkommt oder wo Hitzeinseln entstehen, kann man umsichtig reagieren. „Da geht es zum Beispiel um das Erkennen von Frischluftschneisen - wo kommt also frische kühle Luft in die Stadt hinein, in Wien zum Beispiel durch den Wienerwald ..., erklärt Simon Tschannett.

Ein konkretes Negativbeispiel: Bei Schönbrunn, also am Stadtrand Wiens, mitten in der Frischluftschneise aus dem Wienerwald, wird derzeit eine riesige Parkfläche mit Asphalt versiegelt. Eine Maßnahme, die Auswirkungen auf die Hitze in der ganzen Stadt haben wird, meint Tschannett: „Die Fläche wird sich unter Tags aufheizen und in der Nacht dann die frische, und hoffentlich kühle Luft erwärmen, die gerade auf ihrem Weg in die Stadt hinein ist und eigentlich für Abkühlung sorgen sollte....

Es gibt viele Einzelmaßnahmen, die Abhilfe schaffen können gegen die Hitze in der Stadt. Die Stadt Wien plant etwa, 10.000 neue Bäume bis 2025 zu pflanzen. Sie werden Schatten spenden – wenn sie einmal gewachsen sind.....

Hitzeinseln bilden sich dort, wo es viele versiegelte Flächen gibt – der Schwarzenbergplatz ist etwa einer der heißesten Orte in Wien...

Generell gilt: Je weniger Asphalt und versiegelte Flächen, desto besser kann die Stadt „atmen“, also Hitze aufnehmen, kühlend wirken und auch die heftigen Regengüsse bei Unwettern auffangen.....

Klimapolitik in der Stadt ist also eine komplexe Angelegenheit. Manchmal helfen Details, etwa Wasserspender. Manchmal muss man einen Blick auf das große Ganze werfen, um die Temperatur in der Stadt so angenehm wie möglich zu halten...

Die Studie aus dem Jahr 2019 beschäftigte sich genau mit jenen Schwerpunkten, welche uns ein großes Anliegen ist und bestärkt unsere Forderungen:

-          Erhalt und Schutz der Frischluftschneise (aus dem Wienerwald) durch das Siedlungsgebiet St. Hubertus

-          Verringerung des Prozentsatzes der zu verbauenden Flächen

-          Erhalt der vorhandenen Siedlungsstruktur mit Einfamilienhäuser

-          Klare, strenge Regelung zu Dachausbauten und Gebäudehöhen

-          Stopp von großflächiger  Bodenversiegelung

-          Erhalt von Garten-und Grünflächen auf den Grundstücksflächen

Sie, sehr geehrte Frau Mag. Sima, haben einen Ideenwettbewerb ins Leben gerufen und die Bürger von Wien aufgefordert darüber nachzudenken, wie man Teile der Stadt vermehrt begrünen kann, damit a. die Hitze in der Stadt speziell während der  Sommermonate erträglicher wird.

Ein vorbildlicher und wichtiger Aufruf an die Bevölkerung! Aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung u.a als seinerzeitigen Aktivistin bei Global 2000 wissen Sie genau, welche Themen wichtig erscheinen, welche nachhaltig sind und es dadurch unsere künftigen Generationen die Grundlage für ein gesundes und lebenswertes Leben in unserer Stadt ermöglichen.

Denken wir bitte nicht erst nach getroffenen Fehlentscheidungen (wie beispielsweise das komplette Zubetonieren von Gassen und Straßen, Begegnungszonen u.ä., die nach wenigen Jahren der Nutzung unter aufwändigen baulichen Maßnahmen und Einsatz hoher finanzieller Mittel wieder begrünt werden!) darüber nach, wie wir lebenswerte Wohnräume erhalten und uns über Jahrzehnte langes Wissen zu Nutze machen können!

Nicht um sonst hat man schon Mitte des 19. Jahrhunderts auf dieser Linie Lungenheilanstalten errichtet.

Die Frischluftschneise, die sich aus dem Wienerwald über die Stadt Wien erstreckt, kann nicht durch punktuellen Einsatz von Sprühnebelanlagen in Parkanlagen oder ähnlichen öffentlichen Plätzen ersetzt werden!

Der Lebensraum von unzähligen Vögeln und Kleintieren darf nicht durch die Errichtung von meterhohen Mauern, die in der Bauordnung als Möglichkeit der Grundstückstrennungen zwischen Grundstücken vorgesehen sind, eingeschränkt werden!

Vielleicht belächelt man vorschnell dieses Thema, weil es nicht populär erscheint. Aber bei näherem Hinsehen erkennt man, dass wir unseren Lebensraum, unsere über Jahrzehnte aufgebaute Lebensqualität a la longue verlieren. Eine erschreckende Entwicklung, die Auswirkungen auf hunderttausende Menschen in unserer Stadt haben wird!

BewohnerInnen aus diesem Gebiet errichteten sich vorbildlich – und besonders umweltbewusst und energieeinsparend - auch sogenannte „Passivhäuser“! Wohnsysteme, bei welchen speziell die Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen, Licht und Wärmeerzeugung durch Sonneneinstrahlung eine besondere, elementare Bedeutung für das Leben in solchen Einfamilienhäusern spielt. Großbauten bei den Nachbargrundstücken, die teilweise bereits geplant und baugenehmigt sind, bedrohen teilweise diese Lebensform durch die Verschlechterung der Wärmeeinstrahlung (Errichtung mehrstöckiger Gebäude)! Wie ist das zu verantworten?

Setzen Sie bitte Zeichen für unsere nächsten Generationen! Wien soll eine der lebenswertesten Städte dieser Erde bleiben, in der sich unsere kommenden Generationen durch die heute entschiedene, richtige Weichenstellung hinsichtlich  dem Entgegenwirken der raschen Klimaerwärmung unserer Stadt noch lange erfreuen kann!

Danke, dass Sie sich dieses lange Schreiben durchgelesen haben!

In der Hoffnung einer positiven Nachricht verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

Antwort vom 1.Juni:


Stadt Wien Geschäftsgruppe Innovation, Stadtplanung  und Mobilität

Wien, 1. Juni 2021

Sehr geehrter Herr ***!

vielen Dank für Ihre Schreiben vom 15. April und  vom 20. Mai 2021an Frau amtsführende Stadträtin Maga. Ulli Sima sowie für Ihr Interesse und Engagement zur klimafitten Stadtplanung. Bitte verzeihen Sie die verzögerte Beantwortung Ihres Schreibens.

Wir verstehen Ihre Anliegen sehr gut und mochten ausdrücklich betonen, dass uns der Kampf gegen den Klimawandel und den damit zusammenhangenden Auswirkungen - etwa heißere Temperaturen oder extreme Wetterereignisse - sehr wichtig ist.

Das Vorgehen gegen den Klimawandel ist uns eine der aktuell wichtigsten Aufgaben in der Stadtplanung. Daher verfolgt die Stadt Wien vielfältige Ansatze, um diese zu erfüllen. Die Möglichkeiten der Stadtplanung, über den Flachenwidmungs- und Bebauungsplan klimapositiv in die Entwicklung der Stadt einzugreifen sind vielfältig und werden auch standardmäßig angewandt. Durch die Bauordnungsnovelle 2018 und die Planungsgrundlagen fur Fassadenbegrünung ist es nunmehr möglich, begrünte Fassaden für Neubauten im gesamten Stadtgebiet verpflichtend vorzuschreiben. Dieses Instrument kommt nun auch standardmäßig zu Anwendung. Um den Versiegelungsgrad zu beschränken, werden auch jeweils größtmögliche Bereiche als ,,gärtnerisch auszugestalten“ ausgewiesen, wobei hier auch eine Beschränkung der unterbauten Flache bzw. eine Mindesthöhe für Erdüberdeckungen vorgeschrieben werden kann. Auch Bäume ab einem Stammumfang von 40 cm stehen in Wien gesetzlich unter Schutz.

Wie Sie ganz richtig anführen, sind besonders die Wiener Randbezirke für die Belüftung der inneren Stadtteile von Bedeutung . Durch den Wienerwald im Westen ist besonders der 13. Bezirk maßgeblich. Um die wertvollen ökologischen und klimatischen Funktionen zu sichern, sind die Bereiche des Lainzer Tiergartens bzw. des Wienerwaldes als Schutzgebiet Wald - und Wiesengürtel gewidmet.

Die ständigen und sehr dynamischen Veränderungen der Rahmenbedingungen, auch im Hinblick auf den Klimawandel, verlangen auch, dass die Regulative laufend adaptiert und erweitert werden.

Bei Neufestsetzungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes, wie es im Bereich der ,,SA T-Siedlung" durch das Plandokument Nr. 8230 im Jahr 2019 geschehen ist, sind die Gegebenheiten im Plangebiet neu zu betrachten und zu bewerten. Die Ziele, die mit dieser Neufestsetzung verfolgt wurden, sind vielfältig und umfassen etwa die Schaffung bzw. Erhalt von Flächen für Wohnraum, die Erhaltung des Siedlungscharakters und der kleinteiligen Bebauungsstruktur, die Berücksichtigung des erhaltenswerten Baubestandes, die Sicherung von öffentlich zugänglichen Erholungsflächen zur Erzielung von gesunden Lebensbedingungen für Wohnen, Arbeit und Freizeit, den Erhalt des schützenswerten Baumbestandes und der durchgrünten Blockinnenbereiche, den ressourcenschonenden Umgang mit Grund und Boden oder eine Beschränkung der Gebäudehöhen. Die von Ihnen gestellten Forderungen sind also weitestgehend bereits bei der Festlegung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans berücksichtigt und umgesetzt worden, etwa auch in Form von weitläufigen Bereichen, die gärtnerisch auszugestalten sind, oder in der verpflichtenden Vorgabe zur Begrünung sämtlicher zur Errichtung gelangenden Flachdächer.

Eine vielfältige, lebenswerte Stadt muss vielfältige Aufgaben erfüllen. Auf kleinstem Raum treffen hier Bedürfnisse aufeinander, für deren Erfüllung die Stadt Sorge tragen muss. Unter der Prämisse des Klimaschutzes ist es ebenso Aufgabe der Stadtplanung, Vorsorge zu treffen, um in einer wachsenden Stadt, wie Wien es ist, zu garantieren, dass hochwertiger Wohn- und Lebensraum für alle zur Verfügung steht. Um Urban Sprawl und alle damit verbundenen Nachteile (Versiegelung von Grundflächen für Wohn-, Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur, erhöhtes Verkehrsaufkommen, höhere Lebenskosten etc.) möglichst entgegenwirken zu können, ist es notwendig, dort Nachverdichtungen vorzunehmen, wo dies möglichst ressourcenschonend und sowohl umwelt- als auch städtebaulich verträglich ist.

Im Sinne einer sanften Nachverdichtung entspricht die generelle Ausnutzbarkeit der einzelnen Liegenschaften im gegenständlichen Gebiet den Vorgaben der Bauordnung für Wien. Die bauliche Ausnutzbarkeit ist zusätzlich sowohl mittels vorderer und hinterer Baufluchtlinie als auch durch Festsetzung der Bauklasse I, höhenbeschrankt auf 6,5 m, überwiegend offene oder gekuppelte Bauweise, teilweise sehr restriktiv beschränkt. Hierdurch sollen die vorherrschenden durchgrünten Bereiche jedenfalls gesichert werden. Dies entspricht sowohl dem gegenständlichen Gebietscharakter als auch den Ziele n einer nachhaltigen Stadt für alle.

Mit freundlichen Grüßen

DIinMarianne Steiner Geschäftsgruppe Innovation, Stadtplanung und Mobilität

Büro Stadträtin Maga. Ulli Sima

Tel.: +43 1 4000 81337

E- Mail: marianne.steiner@wien.gv.at

 

Brief an Frau Stadträtin Mag. Ulrike Sima:

Sehr geehrte Frau Stadträtin Sima,

als Bewohner des 4. Wiener Gemeindebezirks beobachte  ich über diverse Kanäle (Zeitungen, Social Media) mit Freude und Bewunderung Ihre Projekte zur Beruhigung, Begrünung und Abkühlung der Stadt. An sogenannten Hitze- oder Tropentagen ist es nachts ohne Klimagerät kaum mehr möglich erholsamen Schlaf zu finden. Bekanntermaßen, weisen die Prognosen und Schätzungen der Klimatologen eher darauf hin, dass es zu einer Häufung derartiger Phasen kommen soll.

Daher sind auch zukünftige Projekte dahingehend enorm wichtig und es freut wirklich viele Menschen mit denen ich darüber spreche sehr, dass die Stadt Wien sich dessen annimmt.

Bei all dem Lob, muss ich auch Kritik üben. So innovativ und zukunftsweisend diese Projekte sind, könnte man mit einfachen legislativen Änderungen kostengünstig (!) Abhilfe schaffen. Innerstädtisch sind die Projekte wichtig und sollten jedenfalls auch im Sinne der Ästhetik der Stadt umgesetzt werden. Diese sind jedoch zum Teil sehr kostenintensiv. Jetzt mutet es etwas ungeschickt an, auf der einen Seite viel Geld in die Hand zu nehmen um die Stadt zu begrünen und auf der anderen Seite verbaut und versiegelt man die noch grünen Bezirksteile.

Es kämpfen die meisten Außenbezirke damit, dass freiwerdende (teure) Grundstücke an Bauträger veräußert werden, welche dann mit geschickter Planung und Umgehungen die Liegenschaften bis zum bauordnungsrechtlichen Maximum und darüber hinaus (Zitat Baubehörde: „das liege noch in der Toleranz“) verbauen und versiegeln. Der bisherige Charakter dieser Gegenden wird dadurch zum Einen nachhaltig zerstört, zum Anderen wissen Sie sicher, dass die „Westschneise“ eine der wichtigsten Luft-Durchflussgebiete der Stadt ist, um im Sommer wenigstens etwas frische und kühle Luft in die Innenbezirke zu leiten. Diese Vorgehensweise erschließt sich vielen Bewohnern dieser Bezirke nicht, da man einerseits Millionen investiert um die Stadt im Sommer abzukühlen, andererseits wichtige Gebiete, die noch vermehrt grün und bewaldet sind, versiegelt.

Wie Sie dem beigefügten Dokument entnehmen können (Seite 4, bisherige Rechtslage), war es zB in dem betreffenden Gebiet so, dass nur 25 % des Grundstücks verbaut werden durften. Was eine verordnungsmäßige Einschränkung der in § 76 der Wiener Bauordnung festgelegten 33 % bedeutete. Diese Maßnahme war wichtig und richtig. Leider wurde entgegen der Empfehlungen (im Erläuterungsbericht), wo ganz klar davon die Rede ist, dass Grünräume erhalten, sowie Umwelt und Klima geschützt werden müssen, gehandelt und es wurde keine derartige Einschränkung mehr vorgenommen.

Man könnte daher relativ einfach, jedoch mit großer Wirkung, viele dieser Bezirksteile bewahren. Dies wäre meines Erachtens auch notwendig, wenn man den Umwelt und Klimaschutz der Stadt ganzheitlich betrachtet.

Es gibt einige dieser Projekte, die ich hier nur kurz skizziert habe. Anbei deshalb ein Beitrag der Hietzinger Bezirkszeitung. Damit zu kämpfen haben jedoch alle Randbezirke und ich denke deshalb, dass die dortigen Bewohner der Stadtregierung sehr dankbar wären, würde sie diese Gegenden gegen die profitorientierte Ausnutzung der Grundstücke schützen.

Ich hoffe auf eine kurze Stellungnahme und danke schon jetzt für Ihre Zeit.

Freundliche Grüße


Antwort aus dem Büro der Frau Stadträtin Mag. Ulrike Sima:


Sehr geehrter Herr,

Wir freuen uns, dass Sie unsere Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen zu schätzen wissen! Es ist ein großes Anliegen der Stadt Wien, den Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ auch durch die klimatisch bedingten Veränderungen unserer Lebensumstände beibehalten zu können – hieran arbeiten wir mit höchster Priorität!

Eine Vielzahl an Programmen, Leitbildern und Richtlinien, denen sich die Stadt offiziell verpflichtet hat, zeugen von dem Bewusstsein der Stadt Wien für die Dringlichkeit des Klimaschutzes, etwa die Smart City Rahmenstrategie, der Stadtentwicklungsplan STEP 2025, das Klimaschutzprogramm Klip II oder der Urban Heat Islands Strategieplan um nur einige zu nennen. Die ständigen und sehr dynamischen Veränderungen der Rahmenbedingungen, auch im Hinblick auf den Klimawandel, verlangen, dass diese Regulative laufend adaptiert und erweitert werden. Darunter fällt auch die Überarbeitung der Flächenwidmungs- und Bebauungspläne, die den jeweils gegebenen Notwendigkeiten angepasst werden müssen.

Eine vielfältige, lebenswerte Stadt muss vielfältige Aufgaben erfüllen. Auf kleinstem Raum treffen hier Bedürfnisse aufeinander, für deren Erfüllung die Stadt Sorge tragen muss. Unter der Prämisse des Klimaschutzes ist es ebenso Aufgabe der Stadtplanung, Vorsorge zu treffen, um in einer wachsenden Stadt, wie Wien es ist, zu garantieren, dass hochwertiger Wohn- und Lebensraum für alle zur Verfügung steht. Um Urban Sprawl und allen damit verbundenen Nachteile (Versiegelung von Grundflächen für Wohn-, Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur, erhöhtes Verkehrsaufkommen, höhere Lebenskosten etc.) möglichst entgegenwirken zu können, ist es notwendig, dort Nachverdichtungen vorzunehmen, wo dies möglichst ressourcenschonend und sowohl umwelt- als auch städtebaulich verträglich ist.

Wie Sie ganz richtig anführen, sind besonders die Wiener Randbezirke für die Belüftung der inneren Stadtteile von Bedeutung. Durch den Wienerwald im Westen ist besonders der 13. Bezirk maßgeblich. Um die wertvollen ökologischen und klimatischen Funktionen zu sichern, sind diese Bereiche als Schutzgebiet – Wald- und Wiesengürtel gewidmet. Im von Ihnen konkret angeführten Plandokument 8230 für das Gebiet nahe dem Lainzer Tiergarten wurden im Zuge der Überarbeitung zwar einige Anpassungen auf die gegebenen Rahmenbedingungen vorgenommen, die grundlegende Charakteristik der durchgrünten Struktur wurde allerdings beibehalten bzw. gestärkt. So müssen z.B. seitdem bei allen Gebäuden zur Errichtung kommende Flachdächer begrünt und weitläufige Bereiche gärtnerisch ausgestaltet werden. Ebenfalls wurde die Möglichkeit der unterirdische Bebaubarkeit dieser Bereiche weiter beschränkt, um ausreichende Erdkerne für Vegetation und zur Versickerung zu sichern. Dadurch kann gewährleistet werden, dass nicht nur klimatische, sondern auch die wesentlichen ökologischen Funktionen, des Wiener Grünraumnetzes erfüllt werden können. Die Stadt Wien ist stets bemüht, sowohl dem Klimaschutz als auch den Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

Unsere B.I. im Bauausschuss::

Unsere BürgerInneninitiative wurde heute (12.04.2021) in den Bauausschuss der Hietzinger Bezirksvertretung eingeladen, wo die Ziele der BürgerInneninitiative in Form einer PP-Präsentation und die Petition präsentiert werden konnten. Bei uns enstand der Eindruck, dass die BezirkspolitikerInnen unseren Anliegen sehr aufgeschlossen gegenüber stehen!

Unser erster Kontakt mit der Öffentlichkeit unseres Bezirks war die Übergabe von Unterschriftenlisten an Frau BV Silke Kobald. Dabei haben etwa 350 besorgte Bürgerinnen und Bürger folgenden Text unterzeichnet:

Sehr geehrte Frau Bezirksvorsteherin Mag. Kobald,

wir, die Bewohner des Gebietes St. Hubertus setzen uns dafür ein, dass diese Gegend am Rande des Lainzer Tiergartens lebenswert bleibt und fordern nicht nur die Politiker und zuständige Planungsstellen der Stadt Wien, sondern speziell die Bezirksvertretung des 13. Wiener Bezirks auf, zu verhindern, dass Bauträger auf frei werdenden Grundstücken Spekulationsobjekte mit einer Vielzahl von Wohnungen errichten können, da es zu wesentlichen Verschlechterungen für Mensch und Natur kommt.

Wir begründen dies mit der Vernichtung von Baumbestand und Grünflächen, Überschreitung der maximalen Firsthöhe aufgrund ausgeklügelten „Umgehungen“, oftmalige Genehmigung von „großzügigen“ Überschreitungen von Häuserhöhen inkl. Implementierung von Dachterrassen - die alle anderen Häuser überragen (dadurch u.a. Verschlechterung der Lichtverhältnisse für Anrainer), verstärktes Verkehrsaufkommen und Parkplatznot aufgrund der rasch wachsenden Bewohnerzahlen u.v.a.m.

Seit der Änderung der Bauordnung im Jahr 2019, in welcher die zu verbauende Fläche von 25% auf ein Drittel der Grundstücksfläche erhöht wurde, entstehen in unserer Gegend immer mehr großvolumige Immobilienkomplexe mit einer Vielzahl von Wohnungen bei gleichzeitiger Verringerung von Grünflächen und Baumbeständen.

Medien berichten vermehrt darüber, dass die Stadt durch die dichte Verbauung bzw. Versiegelung von großen Flächen beunruhigend erwärmt wird. Jahrelang haben verantwortliche Politiker zugesehen, wie ein freier Platz nach dem aderen zubetoniert wurde. Wohnblöcke entstanden, wenige Grünflächen sind verblieben. Jetzt denkt man darüber nach, wie die zubetonierten Flächen wieder „grüner“ werden sollen, Bäume um teures Geld gepflanzt werden sollen … Wahnsinn! Hätte man nicht früher daran denken können?

In unserem Bezirk muss diese Entwicklung nicht sein! Der 13. Wiener Gemeindebezirk steht dafür, sich der grünste Bezirk Wiens nennen zu dürfen. Die wichtige Funktion „Frischluftschneise“ für das gesamte Stadtgebiet muss ausnahmslos gesichert bleiben! Schon in der Zeit von Kaiser Franz Josef wussten die Verantwortlichen, dieses Klima zu schätzen. Nicht zufällig entstanden entlang dieser einmaligen Klimazone am Rande von Wien Plätze für Lungenheilanstalten.

Wir danken für Ihre Unterstützung!

Dazu erschien online und im Druck ein Artikel in der Hietzinger Bezirkszeitung:

https://www.meinbezirk.at/hietzing/c-lokales/petition-gegen-die-massive-verbauung_a4547120