Ein Zitat aus dem Falter.natur-Newsletter:

Dass wir in der Natur unsere Seele streicheln, belegt eine britische Studie, an der tausende Menschen teilnahmen. Sie bekamen über
eine App regelmäßig die Frage gestellt, wie sie sich gerade fühlen. Die Forscher:innen schnitten die Antworten mit den
Standortdaten der Teilnehmer:innen gegen. So fanden sie heraus,
dass jene Menschen, die sich in der Natur befanden, deutlich glücklicher waren als jene in der Stadt.

Zitiert nach: https://newsletter.falter.at/nk7vXADf56wrcE

Licht · Luft · Sonne

Mit diesem Slogan kann man einiges assoziieren, von Freikörperkultur einmal abgesehen denken WienerInnen oft an die Geschichte des Gemeindebaus. Tatsächlich wird "Licht, Luft, Sonne und Bewegung" mit Moritz Schreber in Verbindung gebracht, nach dem „bei uns“ die Dr.-Schreber-Gasse benannt ist (sie zielt vom Sillerplatz zum Napoleonwald, erreicht ihn aber nicht) .

Was ist eine Frischluftschneise?

Eine Frischluftschneise (in Wien manchmal auch Grünkeil genannt) ist eine in Städten frei gehaltene Fläche, die der Versorgung der Innenstadt mit frischer, kühler Luft dient. Man vermeidet auf ihr nach Möglichkeit Bebauung, die sich der Luft in den Weg stellen würde.  Insbesondere Hanglagen eignen sich im Vergleich mit flachem Gelände oder Geländeeinschnitten in den Städten besser als Frischluftschneisen. (Danke, Wikipedia).

Zumindest theoretisch …

Bei uns ist der Napoleonwald-Park Teil einer solchen Schneise, eigentlich müsste daher im Bebauungsplan darauf Rücksicht genommen und größere, quer stehende Bauten nicht genehmigt werden. Praktisch ist das nicht der Fall.

Vom Wienerwald herab …

käme frische, sauerstoffreiche, gesunde Luft, so dachten die Menschen vor 100 und 150 Jahren noch – und bauten daher Krankenhäuser und eine Lungenheilstätte in diesen Luftzug. Bild: KH Hietzing und im Westen davon der Hörndlwald.

... und so schaut sie aus,

„unsere“ Frischluftschneise, in der Fachsprache »Kaltluftabflussbahn mit hoher Wirksamkeit«: sie verläuft genau über unserem (oder besser: durch unser) Siedlungsgebiet: östlich vom Lainzer Tiergarten (der grüne Streifen darin markiert das Tal des Lainzerbachs) weiter nach Osten, wird dann nach Norden abgelenkt und vereinigt sich mit der großen Bahn des Wientals.

Quelle der hier im Ausschnitt wieder gegeben Grafik: Stadtklimanalyse, Klimaanalysekarte als pdf downloadbar.


So möchten wir hier nicht wohnen:

(Nichts gegen Tokio, aber … )

     Lieber so:



Vorgärten – old style:

Da geht man doch gerne ein Stück zu Fuß …


Vorgärten – new style:

Da geht – gar nichts




Stichwort „Nachverdichtung“ :

Von Seiten der Gemeinde wird ungefähr so argumentiert: Wien wächst, daher muss Wohnraum geschaffen werden, auch dadurch, dass auf bestehende Grundflächen mehr Wohnungen gebaut werden. Aus dem Antwortschreiben vom Büro von Frau Mag. Sima:

… die grundlegende Charakteristik der durchgrünten Struktur wurde allerdings beibehalten bzw. gestärkt.

Seltsamerweise stellt es sich für uns, wenn wir durch unsere Siedlung wandern, ganz anders dar, als es vom Rathaus-Schreibtisch aus betrachtet aussehen mag!

Beton-, Kies- und Asfaltflächen sowie große Pools (mit der nötigen Umrandung und Technik) erscheinen aus der Entfernung offenbar grün?


Nachverdichtung

findet sich als Artikel auf Wikipedia:
wikipedia.org/wiki/Nachverdichtung

Darin fand ich:

Wenn auch der Zersiedelung durch Nachverdichtung ein gewisser Einhalt geboten wird, fördert sie doch den Landschaftsverbrauch durch Flächenversiegelung. Besonders in Städten gehen Vegetation und Freiräume verloren, werden letzte Wanderwege für Kleintiere versperrt, die Luftzirkulation (Luftschneisen) wird eingeschränkt und insgesamt die Stadtökologie und das Stadtklima womöglich ungünstig beeinflusst (Bildung von Wärmeinseln, erhöhte Feinstaubkonzentration).

Ja, das sehen wir auch so.

Günstig für Nachverdichtung:

(aus Sicht der Bauindustrie und Bauplanung – aus Wikipedia, s.o.)
ʘ gute Nahverkehrsanbindung,
ʘ bestehende Infrastruktur, insbesondere auch
ʘ Nähe von Erholungsgebieten.

Unser Bus braucht jetzt länger bis Hietzing U4, dafür fährt er seltener, die Neuankömmlinge bei uns fahren wohl alle Auto(s). Unsere Infrastruktur besteht aus einer Kirche, einem Kindergarten und einer Billafiliale. Der letzte Punkt trifft eindeutig zu: Lainzerbach mit Teich, Napoleonwald, Lainzer Tiergarten, Maurer Wald.

Stichwort Verkehr:

Sich bewegen kann man ʘ zu Fuß ʘ per Rad ʘ motorisiert (meist) im Auto und ʘ (bei uns) mit dem Bus.


ʘ zu Fuß zu gehen ist recht nett bei uns, allerdings sind die meisten Straßen sehr schmal und die Gehsteige noch schmäler, auch kommt das vor:

 

Eine Spezialität unserer Wohngegend sind die steilen Fußwege, die in der Falllinie zum Talgrund des Lainzerbaches streben wie Eustachiusweg, Linkweg, Hirschensteig, Waldemarweg, Glawatschweg und Zwerenzweg. Achtung bei Schnee und Eis!



ʘ Radwege haben wir keine, aber wegen des geringen Autoverkehrs in den meisten Straßen ist es keine schlechte Option. Meiden Sie am Morgen den Schleichweg, der von vielen Autos, auch mit MD-Kennzeichen, die Heudörfel-gasse herauf führt (und am Abend in Gegenrichtung).

ʘ Wir haben das Glück von Durchzugsverkehr wenig belastet zu werden, salopp ausgedrückt: Im Süden hat die Wittgensteinstraße bergan nach der Heudörfelgasse keine Querung mehr, im Westen riegelt uns der Tiergarten ab, im Norden der Hörndlwald und das Hietzinger Krankenhaus. Eine riesige Sackgasse!

Die meisten Verkehrswege bei uns sind allerdings extrem schmal, wenn da die Müllabfuhr durch will, oder ein anderer Lastwagen, dann leiden schon manchmal die Rückspiegel der parkenden Autos.

Parkplätze in diesen Gassen sind daher reglementiert (alle auf der selben Seite) und beschränkt.


Und Carsharing? Hier genauso verfügbar wie in Nordkorea.

ʘ Sorgenkind öffentlicher Verkehr:

Wenn man als Normgröße die Reisezeiten vergleicht von verschiedenen Orten zum Stephansplatz (als dem anerkannten Stadtzentrum):

Ausgangsort:
 Reisezeit:
 Wiener Neustadt
 50 min
 Böheimkirchen 64 min
 Mistelbach 65 min
 St. Hubertus
 59 min

Sehen Sie was wir meinen?

Nun, woran liegt das, dass man aus Wiener Neustadt (Luftlinie 45km, Fahrtstrecke 57km per Auto) schneller ins Wiener Zentrum kommt als von einer Siedlung im 13. Wiener Gemeindebezirk (Straßendistanz 12,7km )?

Das liegt wohl vor allem an unserer Buslinie 56A, die mit 1. Juli 2019 „reformiert“ wurde: ab da wurden die Intervalle verlängert, was bekanntlich das beste Rezept ist, um Fahrgäste abzuschrecken.

Zusätzlich fuhr „unser“ Bus nun einen Zickzackkurs bergauf durch enge Gassen auf den Küniglberg, wo die Fahrgastfrequenz sich nicht gerade als berauschend darstellte. Das Nebenergebnis ist nun für uns, dass wir – wohlgemerkt INNERHALB EINES BEZIRKS – eine halbe Stunde zur nächsten U-Bahn-Station brauchen!

Ein kleines Experiment mit der App Wienmobil am Handy zeigt, dass man zu Fuß den Berg hinunter zur Straßenbahn Linie 60 gehen soll!

Verzeihung, das war jetzt viel Text, aber es ist ja auch ziemlich kompliziert. Zur Belohnung ein Foto vom frühlingshaften Lainzerbach:


Lesen Sie bitte  hier weiter.